Heubach stellt sich der Herausforderung im Bereich der Schulentwicklung
In den Jahren 2012 bis 2014 wurde eine Schulentwicklungsplanung für die fünf Heubacher Schulen erstellt. Nachdem sich seither - insbesondere auch rechtlich - einiges geändert hat, ist es nun wieder Aufgabe des Schulträgers, unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen eine Vorgehensweise zu wählen, die die beste schulische Bildung der Schülerinnen und Schüler gewährleistet.
Gestartet wurde dieser Prozess mit der Realschule Heubach und der Schillerschule. In direkter Nachbarschaft bieten beide Schulen die gleichen Schulabschlüsse, nämlich die Mittlere Reife und den Hauptschulabschluss, an. Insofern gilt es hier zu überprüfen, wie eine engere Kooperation möglich ist. Eine Möglichkeit ist der Schulverbund, der von der Stadtverwaltung thematisiert wurde. Um aber zu klären, ob ein Schulverbund tatsächlich der richtige Weg ist, wurde ein erfahrenes externes Unternehmen mit einem entsprechenden Gutachten beauftragt. Dem Gemeinderat wie auch der Stadtverwaltung war von Beginn an ein ergebnisoffener und transparenter Prozess sehr wichtig.Insofern wurde nun gleich nach Beginn des neuen Schuljahres und dem Ende der Sitzungspause des Heubacher Stadtrates allen Beteiligten das Ergebnis des Gutachtens vorgestellt.Grundlagen für das Gutachten waren ein umfassendes statistisches Zahlenmaterial, die Grundrisspläne der Schulen, eine Begehung der Schulen sowie ein Informationsgespräch mit den jeweiligen Schulleitungen. Das beauftragte Unternehmen, biregio Projektgruppe Bildung & Region/ Bonn, kommt zusammenfassend zu folgender Empfehlung: Die Gutachter sprechen sich dafür aus und empfehlen, die beiden weiterführenden Schulen als Gemeinschaftsschule zu fusionieren, die Realschule auslaufen und den Verbund der Grund- und Gemeinschaftsschule fortbestehen zu lassen. Diese weitestreichende Variante würde einen tiefen Eingriff in die Heubacher Schullandschaft bedeuten. Die Gutachter halten sie jedoch im Hinblick auf das Wohl aller Schüler/innen, auf die langfristige (das heißt: über Jahrzehnte gedachte) Entwicklung der Schullandschaft in den deutschen Ländern im Allgemeinen und in Baden-Württemberg im Besonderen und auf die konkreten Herausforderungen in der Stadt Heubach für die beste. Die Verbundlösung, deren Diskussion der Auslöser für dieses Gutachten war, erscheint ebenfalls als gangbarer Weg, Synergien zwischen den Schularten zu erreichen. Aus Sicht der Gutachter wäre sie voraussichtlich ein Zwischenschritt, da die Entwicklung langfristig in Richtung der Zweigliedrigkeit des Schulsystems tendiert. Die Stadt Heubach würde die schwierige Diskussion um die zukunftsfähige Aufstellung der Sekundarstufe wahrscheinlich in einigen Jahren, aufbauend auf dem Schulverbund, erneut führen müssen. Die Beibehaltung des Status quo kann nicht empfohlen werden. Wenn auch das Ergebnis für viele überraschend ist, zeigt diese Empfehlung, dass die Gutachter ihren Auftrag sehr gewissenhaft und ohne Einflussnahme durchgeführt haben.Dabei handelt es sich nur um eine Empfehlung, die als Beratungsgrundlage dienen kann. Das Ergebnis muss nun in den nächsten Wochen erörtert und abgewogen werden. Dabei finden auch die Ansichten der Schulleitungen, der Lehrerschaft und der Eltern Berücksichtigung. Ob der Schulträger der Empfehlung von biregio folgt oder eine ganz andere Option wählt, werden die anstehenden Gespräche zeigen - noch ist alles offen. Unabhängig hiervon wird die umfassende Sanierung der Realschule Heubach und die Erweiterung der Schillerschule in Bezug auf den anstehenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Kinder im Grundschulalter weiter mit Nachdruck verfolgt.
