Wie der jüdische Deutschrapper Ben Salomo Antisemitismus sichtbar macht
Der jüdische Rapper Ben Salomo spricht vor Zehntklässlern über Antisemitismus
Die Heubacher Stadthalle war gefüllt mit gespannten Gesichtern. Der deutsche Rapper Ben Salomo sprach in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung vor Schülerinnen und Schülern des Heubacher Rosenstein-Gymnasiums, um sie für ein wichtiges und wieder sehr präsentes Thema zu sensibilisieren: Antisemitismus. Als jahrelanger Teil der Rapszene geht er mittlerweile hart mit ihr ins Gericht, da sie immer wieder antisemitische Tendenzen aufzeige, gegen die der Rapper seit Jahren ankämpft.
79 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es nur noch wenige Überlebende, die als Zeitzeugen die Erinnerung an die NS-Verbrechen in den Konzentrationslagern wachhalten können. Das Thema Antisemitismus ist aber aktueller denn je, es kommt immer wieder zu Beleidigungen und Bedrohungen, Übergriffen und alten Vorurteilen gegenüber Juden. „Ich möchte aufzeigen, was hinter den Kulissen der Rap-Szene abgeht“, so Ben Salomo. Salomo berichtete von seinem Lebensweg und wie er zur Verarbeitung der Scheidung seiner Eltern zum „rappen“ gekommen ist: „Ich habe bereits in der Grundschule angefangen zu reimen und später schwere emotionale Phasen mit Hilfe der Musik verarbeitet.“ Er griff Gerüchte und Verschwörungstheorien über Juden auf, die momentan Hochkonjunktur haben. Er stellte die Thesen vor und entlarvte sie mit entsprechenden Fakten als Falschmeldungen. „Unterbewusst haben wir alle schon einmal Kontakt mit dem Antisemitismus gehabt, so der Rapper. Salomo resümierte die Veranstaltung mit einem Adorno-Zitat: „Antisemitismus ist das Gerücht über Juden“.